Weniger Pigmentstörungen, weniger Falten, weniger Unreinheiten

Retinol (Vitamin A) ist zwar keine Wunderwaffe, aber kommt schon recht nah dran.

Die Neubildung der Hautzellen wird durch eine regelmäßige Anwendung stimuliert. Dieses Erneuerungstempo kann sich dem Level annähern, das man einst in der Jugend hatte: Die Haut wird praller, widerstandsfähiger und verjüngt.
Der Effekt basiert auf einer kontrollierten Reizung der Hautzellen, die mit Bildung von Kollagen und Elastin reagieren.
Zu Beginn einer Behandlung kommt man um das Auftreten von Nebenwirkungen selten herum, denn die Intensität der nötigen Reizung ist individuell unterschiedlich und muss ausprobiert werden.

Purging – die Anfangs-Irritation
Die Haut kann zu Beginn einer Behandlung mit vermehrter Bildung von Schuppen, Rötungen und Pickeln reagieren. Dann sollte die Dosierung etwas reduziert werden. Stellt man keinerlei Reaktion der Haut fest, ist die initiale Dosierung zu niedrig und man muss damit rechnen, keinen Erfolg mit der Behandlung zu haben.

Wer einen effektiven Anti-Aging-Effekt erzielen möchte, muss in den ersten Monaten den schmalen Grad zwischen zu hoher und zu niedriger Dosierung finden.

Welche Arten von Retinol (Retinoide) gibt es?
Per se bezeichnet Retinol das Vitamin A1, das in der Kosmetik ebenso eine Rolle spielt wie in der Kosmetik.

Andere Stoffe können durch chemische Prozesse und Molekül-Kombinationen aus Rentinol entstehen:

Um die Haut an die Reizung zu gewöhnen sollte mit einer geringen Dosierung begonnen werden. Mit den schwachen Derivaten zu beginnen klingt zwar verlockend, nutzt aber nicht viel, denn: keine Irritation = keine Wirkung! Hier auch immer auf die teilweise irreführenden Angaben der Hersteller achten!

Wie man am besten beginnt
Laut Studienlage kann ab einer Konzentration von 0,025% Retinol eine Wirkung zugeschrieben werden. Es empfiehlt sich also, mit einer Konzentration von 0,025% zu beginnen.
In den meisten Fällen kann ein Beginn mit einer 0,1% Konzentration jedoch effektiver sein. Hier sollte dann jedoch in die Hautbarriere investiert werden und die entstehende Reizung mit den entsprechenden Pflegeprodukten gering zu halten.

Ein Protokoll könnte folgendermaßen aussehen:

  • Bei empfindlicher Haut oder Unsicherheit mit 0,025%, ansonsten mit 0,1% zwei mal die Woche starten, zwei bis drei Wochen lang beobachten
  • Wenn keine unerwünschten Reaktionen (mehr) auftreten, erhöht man die Behandlungsfrequenz auf jeden 2. Tag – und beobachtet das Ganze wieder für 2-3 Wochen
  • Die nächste Stufe wäre die tägliche Anwendung – wieder für 2-3 Wochen
  • Mit nächsthöherer Konzentration mit dem anfänglichen Rhythmus starten
  • Treten stärkere Reizungen auf, geht man einen Schritt im Anwendungsprotokoll zurück
  • Es empfiehlt sich eine abendliche Anwendung, oder das Auftragen von LSF 50, um die Photosensitivität des Retinol abzufangen.

Begleitung
Die Minimierung von Entzündungsprozessen ist auch hier angezeigt. Dies kann über verschiedene Wirkstoffe erreicht / unterstützt werden:

  • Antioxidantien wie Grünteeextrakt (Achtung mit hautreizenden Substanzen, auf diese sollte zumindest zu Beginn verzichtet werden (wie z.B. Vitamin C))
  • BPO bei Akne, die eine starke bakterielle Ursache aufweist. Die Wirkung gegen Akne wird erhöht, leider auch die Hautreizung. Sollte dies der Fall sein, kann das BPO nach 15 Minuten wieder abgewaschen werden
  • Ceramide füllen die Hautbarriere auf
  • Niacinamide stärkt die Hautbarriere
  • Panthenol hemmt Entzündungen und begünstigt Regeneration
  • Sonnenschutz ist bei der Anwendung von Retinol unerlässlich

Tipps und Tricks

  • Wird die Haut vor der Anwendung angefeuchtet (Toner oder Spray) dringt das Retinol tiefer ein und kann intensiver wirken
  • Je länger die Wartezeit nach dem Befeuchten, desto geringer die Irritation
  • Eincremen nach der Anwendung – je reichhaltiger die Creme, desto stärker die Okklusion, desto intensiver die Eindringtiefe des Retinols – Achtung: Reizungen sehr wahrscheinlich!
  • Kombinationen von Befeuchten und Creme
  • Achtung: Okklusion kann auch durch Druck und Wärme des Kopfkissens erfolgen. Seitenschläfer sollten deswegen die Anwendung auf die frühen Abendstunden vorverlegen