schöne Frau wohlgeformtes Gesicht

Volumenverlust im Gesicht während des Alterungsprozesses

Bei vielen Patienten sieht es so aus, als würde das Gesicht mit zunehmendem Alter nach vorne unten “abrutschen” und Volumen im Bereich der Augen, Wangen und des Kinns verloren gingen.

Ist die Schwerkraft hier ursächlich?

Die traditionelle Theorie spricht als Ursache über die Auswirkungen der Schwerkraft, die unter anderem dafür sorgt, dass die Ligamente und das Gewebe im Mittelgesicht im Verlauf der Zeit einfach nach unten absacken (“sagging”).

Mehrere aktuellere Studien zeigen jedoch in eine andere Richtung. Möglicherweise ist der wirkliche Knackpunkt hinter der Alterung des Gesichtes der Verlust von Fett, und zwar sowohl von den tieferen Arealen als auch von Unterhautfettgewebe (subkutanem Fett).

In einer neu publizierten Studie in der Plastic and Reconstructive Surgery®, dem offiziellen medizinischen Journal der American Society of Plastic Surgery (ASPS) haben Aaron Morgan, MD, und seine Kollegen 19 Patienten untersucht, in dem sie Computertomographien des Kopfes an zwei Zeitpunkten mit dem Abstand von mindestens einem Jahrzehnt durchgeführt haben.

Das durchschnittliche Alter der Patienten zum Zeitpunkt des ersten Scans war 46 Jahre,  das Alter beim Follow-up war im Durchschnitt 57 Jahre.
Keiner der Patienten hatte sich in der Zwischenzeit einem Facelift oder einer anderen ästhetischen Behandlungsmethode ausgesetzt.
Obwohl die Ergebnisse variierten, fand man messbare Verluste des Fettvolumens im Mittelgesicht.
Der totale Volumenverlust betrug von ursprünglich 46,5 Kubikzentimeter beim Initial-Scan auf 40,8 Kubikzentimeter beim Follow-up, was eine Reduktion von ungefähr 12,2 % darstellt.

Es wurden Unterschiede gefunden bezüglich der Lage der Fettreduktion. Die oberflächlichen Fettkompartimente, die direkt unter der Haut liegen (subkutanes Fett / subkutane Fettkompartimente), gingen um ungefähr 11,3 % zurück.
Die tiefen Fettkompartimente verloren hingegen im Durchschnitt 18,4 % an Volumen.

Die Ergebnisse beweisen die Theorie des Volumenverlustes während des Alterungsprozesses des Gesichtes, und helfen uns zu verstehen, was die Patienten dazu bewegt, Rejuvenationen des Gesichts durchführen lassen zu wollen.

Man kann also davon ausgehen, dass der Abbau der tiefen Fettkompartimente die Vertiefung der Nasolabialfalte und die Abflachung der Wangen verursacht. Auch der Volumenverlust im Bereich der Augen und das Heraustreten der Kinnlinie lässt sich hierüber erklären: Während im oberen Gesicht nicht so viel Fettgewebe vorhanden ist, und ein Fettverlust somit optisch stärker ins Gewicht fällt, so hat im Gegensatz dazu der untere Wangenbereich mit wenig Fettverlust zu tun, so dass im Verhältnis dieses Areal im Lauf der Zeit weiter hervorsticht.

Diese Studie könnte dabei helfen, plastischen Chirurgen und anderen ästhetischen Behandlern durch gezielten Volumenaufbau im Gesichtsbereich eine sehr natürliche Wiederherstellung der Konturen und der Jugendlichkeit zu erlangen. Sie ist ein Beweis dafür, dass nicht nur die Schwächung des Gewebes durch den Alterungsprozess die Veränderungen im Gesichtsbereich hervorbringt.

Für ein jugendliches Aussehen sollte auf jeden Fall der Volumenaufbau in ein Behandlungskonzept mit einfließen.

Plastic and Reconstructive Surgery® wird von Wolters Kluwer herausgegeben.

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