Junger Mann mit hübschen Sommersprossen

Es gibt 6 Hauttypen

Keltisch, nordisch, mediterran, Mischtyp, dunkler oder schwarzer Hauttyp

Eigenschutzzeit

Als Eigenschutzzeit bezeichnet man die Zeit, die sich die Haut ohne zusätzliche Unterstützung durch ein Sonnenschutzprodukt selber vor Verbrennungen schützen kann. Das können 3 Minuten sein (Hauttyp I, sehr helle Haut) bis hin zu vierzig Minuten für die mediterrane Haut (Hauttyp IV). Diese Zeitangaben beziehen sich standardmäßig auf die sommerliche Mittagssonne in Mitteleuropa (UV-Index 8).

Ändert sich die Region beispielsweise in höhere Gebiete, wie Hochgebirge oder in Umgebungen wie das Mittelmeer oder die Tropen, ist die Eigenschutzzeit aufgrund der reflektierenden Umgebung (Wasser, Schnee, Sand) deutlich niedriger.

Die Eigenschutzzeit erhöht sich, wenn die Haut vorgebräunt ist – allerdings nicht, wenn diese Bräune durch die Benutzung eines Solariums oder die Verwendung von Selbstbräunern erzielt wurde!

Eigenschutzzeit

Wie lange jeder einzelne das Bad in der Sonne genießen darf, hängt von den Faktoren „Eigenschutzzeit“ und „Lichtschutzfaktor“ des Sonnenschutzpräparates ab: beide miteinander multipliziert ergeben die Minutenanzahl; Beispiel: eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten x den Lichtschutzfaktor 30 ergibt ein 300-Minütiges-Sonnenbad. Diese Zahl täuscht aber leicht über die empfohlene tatsächliche Zeit hinweg: wirklich in der Sonne verbracht werden dürfen nur 2/3 dieser errechneten Zeit, also von den ermittelten 300 Minuten sollten Sie sich maximal 200 in der Sonne aufhalten. Hierbei zählen sämtliche Aufenthalte hinzu! Es handelt sich also um eine Gesamt-Sonnen-Zeit.

Welcher Hauttyp bin ich?

1975 wurde die heute angewendete Klassifizierung von Hauttypen durch den amerikanischen Dermatologen Thomas Fitzpatrick entwickelt. Die Idee war im Ursprung, weißhäutigen Menschen eine auf ihren Hauttyp abgestimmte Dosierung bei der Anwendung von PUVA zu ermöglichen. Die PUVA oder auch Photochemotherapie kommt bei Patienten mit beispielsweise ausgeprägten Formen von Schuppenflechte, Neurodermitis oder Vitiligo (siehe auch: Flechte) zur Anwendung. Bei dieser Form von Therapie (systemische Therapie) wird dem Patienten oral zwei Stunden vor der Bestrahlung der Photosensibilisator verabreicht. Die Therapie kann, als mögliche Nebenwirkung, zu extrem hoher Lichtempfindlichkeit führen und in gewohnt kurzer Zeit bei Sonnenkontakt heftige Verbrennungen nach sich ziehen.

Im der ersten Fassung gab es zunächst nur die Typen I bis IV (weißhäutig); erst später wurde sie um die Typen V und VI (schwarze Haut) erweitert.

Die angegeben Indizien sind nur Anhaltspunkte, ausschlaggebend über die Frage, welcher Hauttyp man sei, ist letztlich der prozentuale Gehalt von Eumelanin in der Haut. Eumelanin ist das Pigment, das gemeinsam mit einer zweiten Pigmentart, dem Phäomelanin, die Haar – und Hautfarbe bestimmt. Er kann beim Hautarzt gemessen werden. Der wichtigste Faktor jedoch ist die Farbe der unbestrahlten Haut bei Tageslicht. Nichtsdestotrotz sind das Bräunungsverhalten und die Sonnenbrandneigung schon relativ zuverlässige Indikatoren. Letztlich gibt es auch innerhalb der Hauttypen immer wieder Variationen, dadurch wird jede Gruppe quasi unendlich groß. So ist auch unter den 6 Hauttypen nur eine ungefähre Festlegung tatsächlich möglich. Welcher Gruppe der jeweilige Hauttyp zugeordnet werden muss, hängt von der Menge des individuell produzierten Melanins ab, die nicht im Zusammenhang mit der Zahl der Melanozyten steht.

Die nun folgende Aufstellung kann also nur der Orientierung dienen; wenngleich ziemlich genau – doch bestätigen Ausnahmen die Regel!

Typ I: Keltischer Typ

MERKMALE

  • sehr helle Hautfarbe
  • rötliches oder hellblondes Haar
  • blaue, grüne oder hellgraue Augen
  • Sommersprossen
  • wird nicht braun, bekommt Sommersprossen
  • sehr häufig Sonnenbrand
  • sehr hohes Hautkrebsrisiko

EIGENSCHUTZZEIT

  • 10 Minuten

EMPFOHLENE SCHUTZMAßNAHMEN

  • lieber Schatten als Sonne, besonders mittags
  • Hut mit Nackenschutz
  • Arme und Oberkörper geeignet kleiden
  • Sonnenbrille mit UV-Schutz
  • Nase, Ohren, Lippen besonders schützen

EMPFOHLENE LICHTSCHUTZFAKTOR

  • UV-Index 3-4: 15
  • UV-Index 9 +: 25-35

Typ II: Nordischer Typ

MERKMALE

  • helle Hautfarbe
  • blonde, hellbraune oder dunkelbraune Haare
  • blaue, graue oder grüne Augen
  • oft Sommersprossen
  • mäßig pigmentierte Brustwarzen
  • langsame, minimale Bräunung
  • häufig Sonnenbrand
  • hohes Hautkrebsrisiko

EIGENSCHUTZZEIT

  • 10-20 Minuten

EMPFOHLENE SONNENSCHUTZMAßNAHMEN

  • lieber Schatten als Sonne, besonders mittags
  • Hut mit Nackenschutz
  • Arme und Oberkörper geeignet kleiden
  • Sonnenbrille mit UV-Schutz
  • Nase, Ohren, Lippen besonders schützen

EMPFOHLENE LICHTSCHUTZFAKTOR

  • UV-Index 3-4: 10-15
  • UV-Index 9 +: 20-25

Typ III: Misch-Typ

MERKMALE

  • mittlere Hautfarbe
  • dunkelbraunes oder hellbraunes, dunkelblondes Haar, manchmal auch blond oder schwarzhaarig
  • braune, blaue, grüne oder graue Augen
  • kaum Sommersprossen
  • mäßig braune Brustwarzen
  • langsame, fortschreitende Bräunung bis hellbraun
  • manchmal Sonnenbrand, Hautkrebsrisiko

EIGENSCHUTZZEIT

  • 20-30 Minuten

EMPFOHLENE SONNENSCHUTZMAßNAHMEN

  • Sonne mittags meiden
  • Kopfbedeckung und Sonnenbrille
  • Arme und Oberkörper geeignet kleiden
  • Lippen und Nacken besonders schützen

EMPFOHLENE LICHTSCHUTZFAKTOR

  • UV-Index 3-4: 10-15
  • UV-Index 9 +: 15-20

Typ IV: Mediterraner-Typ

MERKMALE

  • Bräunliche, auch olivfarbene Hautfarbe, auch im ungebräunten Zustand
  • braunes oder schwarzes Haar
  • braune Augen
  • keine Sommersprossen
  • dunkle Brustwarzen
  • schnelle Bräunung bis mittelbraun
  • selten Sonnenbrand
  • niedriges Hautkrebsrisiko

EIGENSCHUTZZEIT

  • 30 Minuten

EMPFOHLENE SONNENSCHUTZMAßNAHMEN

  • Kopfbedeckung und Sonnenbrille
  • In den Bergen und am Meer Nase, Lippen und Nacken besonders schützen

EMPFOHLENE LICHTSCHUTZFAKTOR

  • UV-Index 3-4: 10
  • UV-Index 9 +: 15

Typ V: Dunkle Hauttypen

MERKMALE

  • dunkle bis hellbraune Hautfarbe, auch im ungebräunten Zustand; oft ein grauer Unterton
  • schwarzes Haar
  • schwarze Augen
  • keine Sommersprossen
  • schnelle Bräunung bis dunkelbraun
  • kaum Sonnenbrand
  • sehr niedriges Hautkrebsrisiko; dennoch: Vorsicht!

EIGENSCHUTZZEIT

  • 90 Minuten

EMPFOHLENE SONNENSCHUTZMAßNAHMEN

  • Kopfbedeckung und Sonnenbrille
  • In den Bergen und am Meer Nase, Lippen und Nacken besonders schützen

EMPFOHLENE LICHTSCHUTZFAKTOR

  • UV-Index 3-4: 4
  • UV-Index 9 +: 8

Typ VI: Schwarze Hauttypen

MERKMALE

  • dunkelbraune bis schwarze Hautfarbe in ungebräuntem Zustand
  • schwarzes Haar
  • schwarze Augen
  • keine Sommersprossen
  • so gut wie nie Sonnenbrand
  • fast kein Hautkrebsrisiko

EIGENSCHUTZZEIT

  • 90 Minuten

EMPFOHLENE SONNENSCHUTZMAßNAHMEN

  • Kopfbedeckung und Sonnenbrille
  • In den Bergen und am Meer Nase, Lippen und Nacken besonders schützen

EMPFOHLENE LICHTSCHUTZFAKTOR

  • UV-Index 3-4: 2
  • UV-Index 9 +: 4