Achselhöhlen – Sitz vieler Drüsen

Auch gepflegte Achseln können ein Hingucker sein

Als Achseln werden die Bereiche zwischen Schultern und Brustwand bezeichnet. Allerdings kann mit dem Begriff „Achsel“ im engeren Sinne auch die Achselhöhle gemeint sein, der Raum unter der Schulter also, der unter der Haut liegt und hinten vom großen Rückenmuskel, vorne vom großen Brustmuskel und nach innen vom Brustkorb eingegrenzt wird.

Die Achselhöhle

In der Achselhöhle finden sich besonders viele Talg- und Schweißdrüsen (die sogenannten Achseldrüsen), die unter anderem Krankheiten wie Achselnässe verursachen können. Unter der Haut sind die Achsellymphknoten lokalisiert, die eine Art körperinterne Filterstation darstellen und Lymphe (das Zwischenglied zwischen Blutplasma und Gewebsflüssigkeit) aus Arm, Brustdrüse, Schulter und Nacken empfangen.

Häufig werden die Achselhöhlen genutzt, um mittels Fieberthermometern die Körpertemperatur zu messen. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als „axillare Temperaturmessung“.

Um Operationen am Arm durchzuführen, wird oftmals eine lokale Anästhesie an der Achselhöhle angesetzt, die man als „axilläre Blockade“ bezeichnet. Hierbei werden Anästhetika im Bereich der Achsel injiziert und so bestimmte Nerven blockiert. Das Verfahren gilt als besonders einfach und nebenwirkungsarm.

Die Achselhöhlen sind naturgemäß ab der Pubertät behaart – ein Zustand, der allerdings nicht unbedingt mit gesellschaftlicher Akzeptanz gesegnet ist, weswegen die Achselhaare in unserer westlichen Kultur von einer Vielzahl von Menschen regelmäßig entfernt werden.
Diese Praktik wird von manchen schlicht als ästhetisches Mittel betrachtet, von anderen aber auch als das kulturelle Produkt des Patriarchats kritisiert. Im Zuge der Feminismusbewegung, vorher während der Hippie-Kultur und zum Beispiel in der Punk-Szene ist zu beobachten, dass manche Frauen ihre Achselbehaarung bewusst wachsen lassen – als Zeichen von Gleichheit, Rebellion gegen die geformten Konventionen oder einfach aus Bequemlichkeit.

Auf ähnliche Weise ist bei einigen Männern die gegenteilige Handhabung festzustellen: Entweder aus ästhetischen Überlegungen oder zum Beispiel um im Schwimmsport die Reibung zu reduzieren, enthaaren auch einige Männer ihre Achselhöhlen.

In der Achselhöhle findet sich die Auflösung eines populären Zaubertricks, bei dem der Vorführende scheinbar seinen Puls für einige Zeit anhält: Hierfür wird ein Gegenstand in der Achselhöhle platziert, der beim Fühlen des Pulses immer weiter an den Körper gedrückt wird. Dadurch reduziert sich der Pulsschlag fast bis ins Unkenntliche.